Rassetier oder „Mischling“ kaufen?
Rassetiere werden nach einem festgelegten Rassestandard gezüchtet. Beim Kauf eines Rassetieres vom organisierten Züchter können Sie erwarten, dass Ihr tierischer Familienzuwachs die Merkmale seiner Rasse trägt. Er wird also eine bestimmte Größe erreichen, ein vorhersehbares Aussehen besitzen und dem rassetypischen Charakter nahe kommen. Gut informierte Käufer wissen demnach, was beim Kauf eines Rasse- Jungtieres auf sie zukommt.
Kleine Abweichungen vom Standard sind normal und zu tolerieren. Es gibt nicht DAS perfekte Tier. Stärkere Abweichungen vom Rassestandard, zum Beispiel zuchtausschließende Mängel, sollten Ihnen beim Kauf genannt und im Kaufvertrag dokumentiert werden. Meist werden sich solche Mängel, wie zum Beispiel fehlende Zähne in einem Hundegebiss, preismindernd auswirken. In jedem Fall muss aber die Rasse des betreffenden Tieres eindeutig erkennbar sein. Ist das nicht der Fall, haben Sie es mit ziemlicher Sicherheit mit einem "Mischling" zu tun.
Mischlinge enstehen aus Verpaarungen von Tieren unterschiedlicher Rassen oder wiederum von Mischlingen untereinander. Im seltensten Falle sind Mischlingstiere erwünschter Nachwuchs, da sie sich auf Grund der verschiedenen Risiken nur schlecht verkaufen oder verschenken lassen.
Man kann von einem Mischlingswelpen nie mit Bestimmtheit sagen, welche Größe, welches Aussehen und welchen Charakter er später haben wird. Wer dieses Risiko akzeptiert, kann an einem Mischling viel Freude haben. Manchmal sind die Ausgangsrassen beider Eltern bekannt, was zumindest einige Merkmale berechenbarer macht.
Mischlinge als neue Rassen?
Achtung, zu den unabwägbaren künftigen Eigenschaften des Mischlings kommen weitere Risiken hinzu. Es gibt „Züchter“, denen eine ungewollte Verpaarung merkwürdig oft wiederfährt. Da werden dann Rassehunde verschiedener Rassen gezielt miteinander verpaart, im schlimmsten Fall sogar als neue „Rasse“ angeboten. Von den sehr seltenen Enthusiasten einmal abgesehen, die tatsächlich Schöpfer einer neuen Rasse werden wollen, haben Sie es hier mit „Vermehrern“ der übelsten Sorte zu tun, denn die "Neuzüchtungen" haben natürlich ihren Preis. Die Aufzucht dieser Tierchen geschieht oft nach der Billigmethode- billigstes Futter, keine tierärztliche Versorgung, katastrophale Haltungsbedingungen und wenig Zuwendung, da ja hier die Masse das Geld bringen muss. Mit einem solchen Tier werden Sie wenig Freude aber viele Kosten haben, denn Ihre ersten Wege führen vermutlich zum Tierarzt oder zum Tierpsychologen.
Um auch an einem Mischling Freude zu haben, sollten Sie einige Mindestanforderungen stellen. Wenn diese nicht erfüllt sind, nehmen sie besser Abstand, selbst wenn Ihnen das Tier am Ende geschenkt wird, weil es aus einer ungewollten Verpaarung stammt.
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